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Der hochreine Schwefel von Kandelium ist ein unverzichtbarer Rohstoff für viele Industriezweige – so hat er beispielsweise vielfältige Einsatzmöglichkeiten in der chemischen Industrie und wird als Vulkanisationsmittel in der gummiverarbeitenden Industrie genutzt. Kandeliums Natriumsulfid (Na2S) und Natriumhydrogensulfid (NaHS) sind unverzichtbar für so unterschiedliche Anwendungen wie Ledergerbung, Bergbau, Wasser- und Abfallaufbereitung und die Herstellung verschiedener Chemikalien.
Der chemische Prozess der Vulkanisation ist ein wichtiger Schritt in der Gummiproduktion. Bei der Vulkanisation bilden sich Schwefelbrücken – Ketten aus Schwefelatomen – zwischen den einzelnen Polymermolekülen.
Schwefel wird in zahlreiche anorganische und organische chemische Prozesse als Schwefelquelle eingebaut.
Im Bergbau wird die Erzflotation verwendet, um unedle Metalle wie Kupfer, Blei, Molybdän, Nickel, Kobalt und Zink aus Sulfiderzen zu gewinnen. Der Flotationsprozess basiert auf der unterschiedlichen Oberflächenbenetzbarkeit von Mineralpartikeln und fängt selektiv hydrophobe Mineralpartikel ein. Mit modernen Methoden können drei oder vier Sulfidmineralien aus demselben Erz gelöst werden. Sie werden als Sulfidierungsmittel für Metalloxide eingesetzt.
Eine der gebräuchlichsten Methoden zur Entfernung von Schwermetallen aus Abwasser und kontaminiertem Boden ist die Bildung von unlöslichen Sulfiden. Die Ausfällung mit Natriumsulfid ist hochwirksam bei der Befreiung von Wasser von Cadmium-, Zink-, Kupfer- und Bleikationen sowie von Arsen und Selen. Die relativ geringe Löslichkeit von Sulfiden ermöglicht eine hohe Metallreduktion in kurzer Zeit.
Die Lederindustrie nutzt Natriumsulfid als Enthaarungsmittel. Es wird auf Tierhäute aufgetragen, um Haare zu entfernen und die Häute für die Gerbung vorzubereiten. Diese effektive Enthaarungsmethode hat den zusätzlichen Vorteil, dass die Tierhaut auch von Fett befreit wird.
Baumwollstoffe werden am häufigsten mit Schwefelfarbstoffen gefärbt. Natriumsulfid oder Natriumhydrogensulfid werden als Reduktionsmittel verwendet, um die nicht wasserlöslichen Farbstoffpartikel aufzulösen und wasserlöslich zu machen, so dass sie vom Gewebe aufgenommen werden können.
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